„Jetzt sind die Stadtteile dran“, unter dieses Motto stellt die SPD-Fraktion ihre Kampagne für die Neusser Stadtteile. „Im Gegensatz zur City-fixierten CDU machen wir schon seit Jahren immer wieder mit unseren Initiativen deutlich, dass die Vielfalt unserer Stadt in ihren Stadtteilen liegt“, fasst SPD-Fraktionsvorsitzender Arno Jansen die Beratungen vom Klausurwochenende in Wesel zusammen. Auf Grundlage ihres kommunalen Handlungsprogrammes mit einem gesonderten Wahlprogramm für die Stadtteile beleuchteten die Sozialdemokraten alle Stadtteile – auch unter Berücksichtigung der Handlungsempfehlungen aus dem Räumlichen Strukturkonzept, das vom Rat als fachliche Grundlage für den neuen Flächennutzungsplan verabschiedet worden ist. „Leider müssen wir feststellen“, sagt Sascha Karbowiak, bau- und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, „dass die Entwicklung unserer Stadtteile trotz ausreichend vorliegender fachlicher Grundlagen bisher nur stiefmütterlich behandelt wird.“ Für die Zukunft der Stadtteile seien aber dringend eigene Entwicklungsprozesse notwendig, um verstärkt auch die Nahversorgung und die soziale Infrastruktur zu erweitern und zu sichern. „Auch das Räumliche Strukturkonzept der Stadt Neuss, das ja schon viele konkrete Arbeitsaufträge für die Stadtteile enthält, muss im Zuge solch eines Prozesses endlich auf den Weg gebracht werden“, fordert der stellvertretende Bürgermeister Reiner Breuer.
Der Rat wird sich daher in seiner nächsten Sitzung am 8. Mai mit einem SPD-Antrag zur Erarbeitung von Stadtteilentwicklungskonzepten befassen. In den Prozess eingebunden werden sollen auch die zuständigen Bezirksausschüsse und die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Für Arno Jansen gehören dabei unter anderem die Ladenzentren in Erfttal, Gnadental und Weckhoven „in den Mittelpunkt einer Aufwertungsoffensive.“ Handlungsbedarf sehen die Sozialdemokraten auch im Neusser Süden, wo ein Kinderarzt fehlt. In Grefrath warten die Bürger seit langem auf eine Apotheke. In der Nordstadt müsse die Nahversorgung auf der Furth endlich mit der Ansiedlung eines Drogeriemarktes bedarfsgerecht erfolgen.