SPD fordert Jahnstadion als viertes Fußballzentrum

Die Sportpolitiker der SPD-Fraktion haben die aktuelle politische Sommerpause genutzt, um den durch das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) verfassten Entwurf eines Sportentwicklungskonzeptes einer ersten Bewertung zu unterziehen.

Ich begrüße außerordentlich, dass die ausgearbeiteten „Ziele und Empfehlungen“ die soziale Funktion der Bezirkssportanlagen (BSA) anerkennen und durch die angedachte Zentrenbildung keine Anlage aufgegeben werden soll. Allerdings muss selbstverständlich auch die Refinanzierung der zukünftigen Zentren gesichert sein – bspw. durch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auf nicht mehr genutzten Teilflächen von Bezirkssportanlagen. Im Ergebnis sehe ich in dem vorliegenden Entwurf zumindest inhaltlich gute Ansätze und Ideen, die nunmehr durch Politik und Verwaltung mit Leben gefüllt werden müssen.

Die weiteren Beratungen sollten meiner Ansicht nach allerdings zeitnah im Sportausschuss erfolgen – und nicht noch zusätzlich vorgeschaltet in der unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagenden Arbeitsgruppe Sportentwicklung. Darüber hinaus kritisiere ich das Hin und Her um die Standorte der Fußballzentren. So hat das ikps seine Standortvorschläge für zwei Kunstrasenplätze während des Verfahrens mehrmals ohne nachvollziehbare Begründung geändert. Die nunmehr vorgeschlagenen Standorte in Gnadental und Norf wurden von den Fraktionsvorsitzenden von CDU und Bündnis 90/Die Grünen schon in ihren letztjährigen Haushaltsreden gefordert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

In der vorletzten Sitzung der Arbeitsgruppe wurde die BSA Norf im Übrigen von den ikps-Vertretern zunächst einmal nicht als Fußballzentrum weiterverfolgt – um dann zur Überraschung des ein oder anderen Teilnehmers in der Abschlusssitzung ohne plausible Begründung doch noch als Fußballzentrum vorgeschlagen zu werden. Norf war nunmehr als Zentrum für den Bereich „Süden“ vorgesehen, Gnadental (vorher ursprünglich für den Bereich „Süden“ vorgeschlagen) wurde Fußballzentrum für den Bereich „Mitte“ und setzte sich gegen die Bezirkssportanlage Reuschenberg und das Jahnstadion durch.

Ich bekräftige in diesem Zusammenhang erneut die Forderung der SPD-Fraktion nach einem zusätzlichen vierten Fußballzentrum. Diese Forderung deckt sich mit dem aktuellen ikps-Entwurf, der ein mögliches zusätzliches Fußballzentrum an einem „innenstadtnahen Standort“ thematisiert. Auf diese Weise wäre meiner Ansicht nach der Fußball als Schwerpunktsportart sinnvoll und gut erreichbar über das gesamte Stadtgebiet vertreten.

Mit dem Jahnstadion hat sich die SPD-Fraktion intern bereits auf einen Standort festgelegt. Das Jahnstadion erfüllt alle festgelegten Kriterien und ist die zentrale Neusser Bezirkssportanlage, die auch für den vereinsungebundenen Sport genutzt werden kann. Im seinerzeit ebenfalls durch das ikps begleitete Werkstattverfahren zur zukünftigen Nutzung des Jahnstadions wurde übrigens ebenfalls ein Kunstrasenplatz und ein Kleinspielfeld für die im Stadion beheimateten Vereine berücksichtigt.