Die Deutsche Bahn wird ab September 2017 im Rahmen ihres „Zukunftsinvestitionsprogrammes“ auf einem Streckenabschnitt parallel zur Jahnstraße ein Pilotprojekt für einen besseren Lärmschutz testen. Auf dem Damm zwischen Rheydter Straße und Preußenstraße soll erstmals eine Kombination aus einer sogenannten Mini-Schallschutzwand und Schienenstegdämpfern eingebaut und erprobt werden. Bereits zwischen 2008 und 2014 hatte die Deutsche Bahn knapp 7,5 Kilometer Bahnstrecke auf Neusser Stadtgebiet mit Lärmschutzwänden versehen und hierfür mehr als 11,5 Millionen Euro investiert.
Das Zukunftsinvestitionsprogramm ist eine Maßnahme des Bundes. Es wird Geld zur Verfügung gestellt um bestehende Lärmschutztechniken weiterzuentwickeln oder neue Techniken in Pilotprojekten zu erproben. Im Stadionviertel soll nunmehr eine Kombination aus einer Mini-Schallschutzwand und Schienenstegdämpfern ermittelt werden. Bei den Schienenstegdämpfern handelt es sich um Stahlplatten mit Gummiummantelung, die an der Schiene montiert werden und die abstrahlenden Schallwellen abdämpfen. Die Schallschutzwände wiederum sind niedriger als die üblichen und werden direkt auf die Schwellen montiert. Das ermöglicht aus Sicht der Bahn eine schnelle und unkomplizierte Montage, weil kein eigenes Fundament nötig ist. Nach Aussage der Stadtverwaltung können Mini-Lärmschutzwände insbesondere an Strecken auf einer erhöhten Dammlage zu Verbesserungen führen. Auf ebenerdigen Streckenabschnitten führen die Mini-Schallschutzwände leider nicht zu den gewünschten Verbesserungen.
Ich freue mich über das Innovationsprojekt und hoffe, dass mit den Maßnahmen auch der Lärmschutz für die Bewohner entlang der Jahnstraße weiter verbessert werden kann. Die Deutsche Bahn habe ich schriftlich darum gebeten, im Zuge der angedachten Bauarbeiten insbesondere den Baumbestand entlang der Jahnstraße zu schützen. Neben seiner Bedeutung für das Stadtklima sorgt er bereits heute für einen nicht zu unterschätzenden Lärmschutz. Bereits 2012 habe ich mich mit dem damaligen Umweltdezernenten Dr. Horst Ferfers an die Deutsche Bahn gewandt und mich für einen besseren Lärmschutz entlang Selfkantstraße und Quaxpfad eingesetzt. Da die Lärmgrenzwerte in diesem Bereich geringfügig unterschritten werden, wurde die Errichtung einer Lärmschutzwand leider abgelehnt. Die Stadtverwaltung hat seinerzeit allerdings auch die Testung einer Mini-Schallschutzwand in Kombination mit weiteren Maßnahmen angeregt. Damals war die Deutsche Bahn von dem Nutzen einer kleineren Schallschutzwand leider nicht überzeugt. Ich würde mich freuen, wenn durch das Pilotprojekt der Nutzen einer solchen Maßnahme festgestellt werden könnte und langfristig auch die Bewohner am Streckenabschnitt Selfkantstraße und Quaxpfad von einem besseren Lärmschutz profitieren könnten.