Der Eselspfad kreuzt im Stadionviertel die Bahnstrecke Neuss – Mönchengladbach an einem beschrankten Bahnübergang. Die Schranken öffnen lediglich auf Aufforderung – und dann auch nur mit großem Zeitverzug. Für Fußgänger gibt es eine separate, nur durch Drehkreuz gesicherte Führung über die Bahngleise. Ich habe mich in den vergangenen Jahren in mehreren Gesprächen mit der Stadtverwaltung für eine Modernisierung des Bahnübergangs ausgesprochen. Die Verwaltung hat diesen Vorschlag auch grundsätzlich unterstützt, ist allerdings regelmäßig am Widerstand der Deutschen Bahn gescheitert.
In den vergangenen Monaten ist die Deutsche Bahn dann sogar mit dem Wunsch an die Stadt Neuss herangetreten, den Bahnübergang aufgrund der veralteten Technik und des hohen Sanierungsaufwandes schließen zu wollen. Die Stadt Neuss hat diesen Vorschlag dankenswerterweise abgelehnt und sich erneut für eine Modernisierung ausgesprochen. In diesem Zusammenhang hat die Stadt Neuss auch auf die große Bedeutung des Eselpfads für den Fußgänger- und Radverkehr hingewiesen und erstmals konkrete Nutzungszahlen vorgelegt: So wurde der Bahnübergang im Sommer 2016 in der Spitzenstunde von bis zu 100 Personen genutzt.
In der Zwischenzeit konnte zwischen beiden Seiten ein Kompromiss erzielt werden, der die Situation der Fußgänger und Radfahrer deutlich verbessern wird. Die Deutsche Bahn hat zugesagt, die Schließungspläne nicht weiterzuverfolgen und den Bahnübergang zu sanieren. Der Eselspfad soll zukünftig als 3 Meter breiter Geh- und Radweg unter Ausschluss des Kfz-Verkehrs über die Gleise geführt werden. Für den Kfz-Verkehr besteht allerdings bereits heute eine Alternativroute über den Konrad-Adenauer-Ring. In diesem Zusammenhang wird die veraltete Technik endlich durch eine automatische Schrankenanlage – wie sie an fast jedem Bahnübergang zu finden ist – ersetzt. Durch die Automatisierung entstehen deutlich längere „Öffnungszeiten“ für die passierenden Fußgänger und Radfahrer. Darüber hinaus wird der Bahnübergang deutlich sicherer.
Auch wenn die Planungen der Deutschen Bahn noch nicht final abgeschlossen sind, bin ich fest davon überzeugt, dass die zugesagte Modernisierung verbindlich umgesetzt wird. In dem erforderlichen Planfeststellungsverfahren hat die Stadt Neuss nämlich ein Mitspracherecht und kann sich aus diesem Grund im Fall der Fälle erneut für die Modernisierung aussprechen.
Ich freue mich jedenfalls, dass hier endlich Bewegung in die Sache kommt – und werde die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner in gewohnter Art und Weise über die aktuellen Entwicklungen informieren.